Franken,  Mikroabenteuer

Eine Nachtwanderung durch die verschneiten Weinberge bei Iphofen

Zum Jahreswechsel war meine Familie aus Norddeutschland bei mir in Franken zu Besuch – eine Zeit, die wir genutzt haben, um die wunderschöne Landschaft und besondere Momente in der Natur zu genießen. Eine dieser magischen Erfahrungen war eine abendliche Wanderung entlang der verschneiten Weinfelder am Schwanberg. Der gefrorene Schnee knirschte unter unseren Füßen, und das Lichtermeer der Gemeinde Iphofen schimmerte wie ein stiller Begleiter in der Ferne. Diese ruhige, fast mystische Wanderung möchte ich heute mit euch teilen – ein Mikroabenteuer, das sich perfekt für winterliche Abende eignet.

Inhaltsverzeichnis

🔸 Winterlicher Kronsbergweg – Ein Favorit meines Vaters
🔸 Vom Schnee verzaubert, vom Frost herausgefordert
🔸 Abstieg in die Dunkelheit – Der Weg wird glatter
🔸 Die wahre Bedeutung von Mikroabenteuern

Winterlicher Kronsbergweg – Ein Favorit meines Vaters

Meine Eltern haben sich im Winzerhof Düring einquartiert – in einer idyllischen, ruhigen Ecke, die etwas abseits von Iphofen liegt. Von hier aus führen zahlreiche Wanderwege zu den schönsten Plätzen der Umgebung, darunter auch die bekannte TraumRunde Iphofen. Doch heute möchte ich euch nicht diesen beliebten Wanderweg vorstellen. 😅

Der Iphöfer Rundweg „i2“ – der Kronsbergweg führt ebenfalls an diesem Punkt vorbei. Auf knapp 6 Kilometern verläuft er entlang des Schwanbergs und zieht seine Spur an der Grenze zwischen Weinreben und Steigerwald. Dabei genießt man wunderschöne Aussichten auf die Region. Der Rückweg lockt mit einem kurzen Abstecher nach Iphofen, und wer dann noch nicht genug hat, kann sich auf dem Fitnessparcours auspowern.

Diese Strecke hat mein Vater vor Jahren lieben gelernt, und bei einem Besuch bei seiner Tochter darf sie natürlich nicht fehlen – egal zu welcher Jahreszeit oder Uhrzeit. So auch im Winter, als die Temperaturen die ersten Minusgrade erreicht hatten und es bereits dämmerte. Auch da wollte mein Vater den Tag nicht ohne diese Runde ausklingen lassen. Also zog ich mich warm an, und los ging’s Richtung Schwanberg.

Vom Schnee verzaubert, vom Frost herausgefordert

Da es in den vergangenen Tagen leicht geschneit hatte, sollte uns dieser Wanderweg mit seiner weißen Pracht landschaftlich verzaubern – doch der beginnende Frost brachte uns fast zur Verzweiflung. Bereits nach den ersten Schritten merkten wir, dass der Weg alles andere als einfach zu gehen war. Langsam schlichen wir den Schwanberg hinauf und versuchten dabei, immer einen festen Stand auf dem vereisten Boden zu finden.

Als wir jedoch die Grenze zwischen Weinreben und Steigerwald erreichten, wurden wir mit einem traumhaften Panorama in der Abenddämmerung belohnt. Der Mond schien am Himmel, bevor er leider hinter einer Wolkenwand verschwand. In der Ferne leuchtete die Gemeinde Iphofen, eingebettet in die winterliche Landschaft. Mit jedem Schritt genossen

Abstieg in die Dunkelheit – Der Weg wird glatter

Als wir den Geschichtsweinberg erreichten, war dieser bereits im Dunkeln gehüllt. Nun hieß es für uns, den Schwanberg wieder hinab in Richtung Iphofen zu gehen. Der Abstieg sollte sich jedoch als noch schwieriger herausstellen als der vorherige Anstieg.

Die ausgefahrenen Fahrspuren und der leicht angetaute Schnee führten uns auf eine spiegelglatte Asphaltstraße, die den Weg vom Weinberg herunter begleitete. Wir versuchten, abseits der Spuren im knirschenden Schnee zu gehen, doch das ein oder andere Ausrutschen ließ uns unsere Schritte kleiner und langsamer setzen.

Als wir schließlich den Iphöfer Stadtsee erreichten, standen wir heil und sicher – ohne einen Sturz – und machten uns auf den Weg zum Fitnessparcours, der uns zurück zur Ferienwohnung meiner Eltern führte. Doch auch hier kamen wir nicht schnell voran. Der Weg war durch das viele Gehen der anderen stark ausgetreten und inzwischen vereist. Die Spuren von Schlittenfahrten zeigten, dass hier tagsüber ein reges Treiben stattgefunden hatte.

Die wahre Bedeutung von Mikroabenteuern

Durchgefroren, aber mit einem breiten Lächeln im Gesicht, kamen wir schließlich an der Ferienwohnung an. Zusammen mit meiner Mutter aßen wir zu Abend, in der Hoffnung, dass uns die warme Speise von innen her wärmte. Als mein Vater schließlich sagte: „Was für ein gelungenes und schönes Abenteuer“, wusste ich, dass wir alles richtig gemacht hatten.

Ich selbst wäre wohl ungern alleine im Dunkeln diesen vereisten Weg entlang gegangen. Doch mein Vater gab mir das Gefühl, dass – falls etwas passieren sollte – immer jemand zur Rettung da ist.

Aber nicht nur wegen des vereisten Weges wäre ich wohl nicht losgegangen. Bei dieser winterlichen Kälte liebe ich es eher, gemütlich auf dem Sofa zu sitzen und insgeheim auf den Frühling zu warten. Doch dieses Abenteuer mit meinem Vater zeigte mir, dass ich nicht auf den Frühling warten muss, um wahre Abenteuer zu erleben. Einfach raus  aus der Komfortzone und machen – das ist die Devise.

Und so hoffe ich, dich ebenfalls inspiriert zu haben, vielleicht an einem winterlichen Abend deine Komfortzone zu verlassen und selbst ein kleines Mikroabenteuer zu erleben. Ich garantiere dir, du wirst die Gegend mit ganz anderen Augen sehen und genießen.

Falls du nun den Iphöfer Rundweg „i2“ – den Kronsbergweg nachwandern möchtest, findest du hier meine Tour mit den GPX-Daten auf Komoot. Du kannst den Startpunkt gerne am Wanderparkplatz wählen, oder direkt in Iphofen, da du ein kleines Stück durch die Gemeinde streifen wirst. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spaß beim Nachwandern!

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